Auch nach einem spannenden Wahlabend, der für alle etablierten Parteien mit Ausnahme der Grünen mit großen Enttäuschungen endete und eine Zäsur nicht nur für die betroffenen Bundesländer, sondern für die gesamte Republik bedeuten dürfte, interessiert jedem, der unsere Website aufruft, natürlich in erster Linie die Entwicklung des Privatkredites. Um es vorweg zu nehmen: Auf die Zinsentwicklung wird der Wahlausgang keine Folgen haben, aber dennoch auf mittelfristige Sicht die finanzielle Situation auch der privaten Haushalte entscheidend verändern.
Deutlich größer als die möglichen Belastungen aus einem aufgrund ansteigender Zinsen verteuerten Privatkredit dürften in der Zukunft die privaten Haushalte durch steigende Energiekosten belastet werden. Die Bedeutung der Energiekosten ist bislang am deutlichsten an den Tankstellen zu spüren und nimmt mit wenigen Tankfüllungen schnell den finanziellen Vorteil, den ein günstiger Privatkredit im Vergleich zu einer hochverzinslichen Verbindlichkeit bedeuten kann. Zusätzlich zu den nicht durch Partei- oder überhaupt Inlandspolitik, sondern durch die aktuellen Unruhen in der arabischen Welt ausgelösten Preisanstiegen ist zu erwarten, dass zukünftig Energieverteuerungen zu finanziellen Dauerbelastungen werden.
Der Ausstieg aus der Atomenergie hat seinen Preis
Dass der Ausstieg aus der Atomenergie dennoch richtig ist, wird seit den furchtbaren Ereignissen in Fukushima kaum mehr in Frage gestellt. Strittig ist innerhalb der Parteien der Weg dorthin, und von einer Landesregierung, die wie die zukünftige in Baden-Württemberg von einem grünen Ministerpräsidenten angeführt werden wird, sind- völlig wertfrei- eher Maßnahmen zu einem verantwortlichen Umgang mit der Energie und der Umwelt als Ganzes zu erwarten als von den bisher dort regierenden Parteien. Zwar ist der Ausstieg aus der Atomenergie nicht Ländersache, doch angesichts des Wählervotums vom vergangenen Sonntag werden auch die anderen Parteien eine neue Energiepolitik wohl schneller als zunächst geplant einleiten müssen. Dass diese Umstellungen nicht zum Nulltarif möglich sein werden, dürfte außer Frage stehen.
Höhere Energiekosten schneller als erwartet
Weit mehr noch als durch die mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit Anfang April anstehende Erhöhung des Leitzinssatzes werden die privaten Haushalte und die Wirtschaft von steigenden Energiekosten belastet werden. Der Weg zu neuen, teureren Energiequellen scheint unumkehrbar. Der Gedanke ist nicht neu, aber durch die dramatischen Ereignisse in Japan, die jetzt erste politische Veränderungen Einflüsse in Deutschland mit sich gebracht haben, hochaktuell und deutlich dringender geworden.
Klaren Kopf behalten
Dass einiges in Bewegung geraten ist, sollte jedoch auch den privaten Verbraucher nicht dazu verleiten, den Kopf in den Sand zu stecken. Wer auf zukünftige Veränderungen vorbereitet sein will, muss zunächst seine aktuelle Situation beordnen. Unnötige Investitionen zu überdenken kann nicht nur in Erwartung steigende Energiepreise sinnvoll sein, doch notwendige Anschaffungen hinauszuschieben könnte zweifach falsch sein: Nicht nur die Zinsen für einen Privatkredit werden mit großer Wahrscheinlichkeit bald ansteigen; die anziehende Inflation kann darüber hinaus zu steigenden Anschaffungskosten führen. Die Aufnahme eines notwenigen Kredites nicht auf die lange Bank zu schieben, dürfte in jedem Fall eine vernünftige Empfehlung sein.
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