Der am häufigsten in Anspruch genommene Kleinkredit, der Dispositionskredit, dürfte bei vielen Anbietern bald günstiger werden. Hintergrund ist die am 3.11.2011 gefallene Entscheidung der EZB, den Leitzinssatz wieder auf 1,25 Prozent zurück zu nehmen.
Für diese Annahme gibt es zwei gute Gründe: Zum einen handelt es sich bei einem Dispositionskredit um einen sehr kurzfristigen Kredit, dessen Preis sich am ehesten am europäischen Leitzinssatz orientiert, dem Zinssatz, zu dem sich die Banken bei der EZB kurzfristige Mittel leihen dürfen. Zum anderen gibt es, so unterschiedlich die Dispoangebote auch sein mögen, dennoch für den dafür in Rechnung zu stellenden Zinssatz bestimmte Regeln. Um die Preise nicht völlig der Willkür der Banken zu überlassen, hatte der Gesetzgeber im Zuge der Finanzkrise Mitte 2010 ein Gesetz erlassen, wonach die Finanzinstitute für den Dispozinssatz einen Referenzsatz nennen müssen. Viele Banken haben den Leitzinssatz als Referenzsatz gewählt. Allerdings hat der Gesetzgeber den Verbrauchern damit keinen Gefallen getan hat, denn seinerzeit befand sich der Leitzinssatz auf einem sehr niedrigen Niveau. Jeder Anhebung dieses Zinses kann damit zu einer Erhöhung der oft ohnehin zu hohen Dispozinsen führen. Kann, muss aber nicht, denn die Banken sind nicht verpflichtet, einer Erhöhung weiterzugeben. Dass sie es oft dennoch tun, war anhand diverser Beispiele nach den beiden Leitzinserhöhungen dieses Jahres zu beobachten gewesen. Doch der neue EZB-Chef Draghi hat jetzt eine der unter Trichte getroffenen Zinsentscheidungen zurück genommen, und davon werden viele Verbraucher profitieren: Die an den Leitzinssatz gekoppelten Dispokredite müssten günstiger werden.
Eher die Ausnahme: Ein Dispokredit zu günstigen Konditionen
Ein Grund zur Freude ist das dennoch nicht, denn mit Ausnahme einiger weniger Anbieter liegen die für eine Inanspruchnahme der Kreditlinie auf dem Gehaltskonto zu zahlenden Zinsen so deutlich über den Preisen, die für einen Kleinkredit in Form eines Ratenkredites zu zahlen sind, dass die Dispo-Angebote auch nach einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte oft völlig uninteressant sind. Doch es gibt Ausnahmen: So ist für Inanspruchnahmen auf dem Girokonto der DAB, das zudem bis zu 31.11.2011 für Neukunden kostenlos erhältlich ist, ein Sollzinssatz von nur 6,95 Prozent zu zahlen. Auch das als „DKB Cash“ bekannte und mehrfach ausgezeichnete Girokonto der DKB hebt sich mit einem variablen Sollzinssatz von 7,90 Prozent deutlich positiv von den Produkten anderer Anbieter ab und bietet neben dem günstigen Zinssatz diverse weitere, attraktive Ausstattungsmerkmale wie zum Beispiel eine kostenlose VISA-Card, einen Sofortdispo von 1.000 Euro, eine weltweit kostenlos mögliche Bargeldversorgung und anderes mehr.
Die Alternative: Ein zinsgünstiger Kleinkredt
Dennoch sollte selbst bei den Spitzenreitern im Girokonto-Vergleich von einer Daueinanspruchnahme der Überziehungslinie abgesehen werden, denn es gibt mit dem Kleinkredit deutlich preiswertere Alternativen. Je nach der persönlichen Bonität des Antragstellers und /oder der Höhe des benötigten Kleinkredites bieten sich die unterschiedlichsten Varianten an. Für gute Bonitäten empfehlen sich beispielsweise die Produkte der Creditplus und der Barclaycard , die bei einjähriger Laufzeit schon unter drei Prozent erhältlich sind, und Antragsteller mit einer eher durchschnittlichen Bonität finden mit dem Online Kredit der Targobank, der bei einjähriger Laufzeit nur 3,45 Prozent effektiv kostet, eine hervorragende Alternative. Den preiswertesten, bonitätsunabhängigen Kredit mit einer Laufzeit von bis zu 36 Monaten hat mit 4,90 Prozent effektiv die norisbank zu bieten, doch ist diese Offerte auf Beträge zwischen 1.000 und 5.000 Euro beschränkt. Unser Kleinkredit Vergleich mit angeschlossenen Produkttests, denen die jeweiligen Stärken und manchmal auch Schwächen der Produkte zu entnehmen sind, hält noch viele weitere, interessante Alternativen bereit.
Schreibe einen Kommentar