Die HypoVereinsbank konnte sich in der letzten Woche vor Schlagzeilen kaum retten, doch die Tochter der italienischen UniCredit wurde natürlich nicht deshalb von allen Nachrichtenportalen erwähnt, weil sie mit dem HypoVereinsbank Sofortkredit den derzeit günstigsten, bonitätsunabhängigen Kleinkredit vergibt. Die Nachrichten waren negativer Natur und meldeten, dass die HypoVereinsbank nach einem sehr guten ersten Halbjahr für das dritte Quartal einen deutlichen Verlust bekanntgeben musste.
Der Nettogewinn, der nach dem ersten Halbjahr 1,3 Milliarden Euro betragen hatte, verringerte sich durch den im dritten Quartal nach Steuern und Abschreibung entstandenen Verlust von 94 Millionen Euro auf rund 1,2 Milliarden Euro. Und es war auch ganz bestimmt weder der Online-Kredit noch ein sonstiges Kreditprodukt, dass die HypoVereinsbank im dritten Quartal in die roten Zahlen brachte: Die Vorsorgeaufwendungen, die von 664 Millionen Euro in 2010 bis Ende September 2011 auf lediglich 78 Millionen Euro gesunkenen sind, zeigen, dass das Kreditgeschäft bei der HypoVereinsbank in guten Händen ist. Die Verluste des dritten Quartals sind angabegemäß auf ein schlechtes Handelsergebnis zurück zu führen. Vorstandsprecher Theodor Weimar sieht aufgrund der anhaltenden Schuldenkrise auch in den kommenden Monaten eine große Herausforderung. Doch anders als die italienische Mutter, die für im dritten Quartal zehn Milliarden Euro abschreiben musste und neben harten Sparmaßnahmen eine Kapitalerhöhung um 7,5 Milliarden ankündigte, ist die HypoVereinsbank mit einer Kernkapitalquote von 16,9 Prozent per Ende September noch gut ausgestattet.
Ereignisse in Osteuropa werfen ihren Schatten auf die ehemals bayrische Bank
Wir hoffen mal, dass die ebenfalls am Monat bekannt gewordene Schieflage der UniCredit, die nach Presseberichten zum überwiegenden Teil durch notwendig gewordene Abschreibungen auf in Osteuropa übernommene Banken zurück zu führen ist, an der deutschen Tochter HypoVereinsbank relativ schadlos vorbeiziehen wird. Es wäre nicht nur um den SorfortKredit schade, der Neukunden als Kleinkredit in Höhe von 2.500 Euro zu bonitätsunabhängigen 2,99 Prozent effektiv und einer Laufzeit von bis zu 24 Monaten angeboten wird. Vielmehr ist die HypoVereinsbank ja die Summe zweier ehemals so stolzen Banken wie der Bayrischen Hypotheken- und Wechselbank und der Bayerischen Vereinsbank, von denen selbst der nach Fusion gewählte Name HypoVereinsbank nur noch eine Marke darstellt: Im Handelsregister firmiert die ehemalige HypoVereinsbank schon lange unter dem Namen ihrer Mutter als UniCredit AG.
Trotz eigener Marke italienische Produkte
Dass die Marke beibehalten wurde, wird die Banker in München in diesen Tagen besonders freuen, denn schließlich ist die ursprünglich von der UniCredit „gerettete“ HypoVereinsbank inzwischen im Konzern der Fels in der Brandung. Doch der italienische Einfluss zeigt sich bis ins Kleinste: Beim SofortKredit der HypoVereinsbank handelt es beispielsweise um ein Produkt der UniCredit Family, das von der deutschen Tochter lediglich vertrieben wird. Solange jedoch das Produkt als Kleinkredit oder auch in seiner gesamten möglichen Größe von bis zu 50.000 Euro überzeugt, kann das letztlich jedem Verbraucher egal ein.
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