Bei dem noch recht jungen Finanzprodukt Rahmenkredit handelt es um einen Abrufkredit, der ähnlich wie ein Dispositionskredit nach freiem Ermessen in Anspruch genommen werden kann, ohne dass Kosten für die Bereitstellung des noch nicht abgenommenen Kreditteiles entstehen. Sowohl Rahmenkredit als auch Dispokredit sind also das, was man als Abrufkredit bezeichnet.
Zinsen müssen jeweils nur auf den valutierten Teil des Kredites gezahlt werden. In Bezug auf die somit gegebene hohe Flexibilität vereint der Rahmenkredit alle Vorteile eines Dispositionskredites, ohne dessen wesentlichen Schwachpunkt aufzuweisen: Der Rahmenkredit ist deutlich preiswerter als die Überziehung des Gehaltskontos.
Kosten des Rahmenkredites
Der Zinssatz eines Rahmenkredites ist in Niedrigzinsphasen eher mit dem eines Ratenkredites vergleichbar, ist allerdings in Zeiten wieder ansteigender Zinsen mit einem deutlichen Nachteil behaftet:
Es handelt sich um einen variablen Zins, der, um bei der schönen Formulierung der Banken zu bleiben, bei einer Veränderung der Verhältnisse am Geld- und Kapitalmarkt entsprechend angepasst werden kann. Da bei ansteigenden Zinsen die Kann-Bestimmung immer zu einer Zinserhöhung führen wird, kann es geschehen, dass ein ursprünglich günstiger Rahmenkredit mit der Zeit sehr teuer wird.
Laufzeiten und Nebenkosten eines Rahmenkredites
Denn dieser Kredit kann eine sehr lange Laufzeit haben, da keine festen Tilgungsvereinbarungen getroffen werden. Die meisten der Banken, die den Rahmenkredit anbieten, verlangen lediglich eine Tilgung von zwei, maximal drei Prozent pro Monat auf den jeweiligen Saldo. Bei den meisten Anbietern wird alternativ eine Mindesttilgung pro Monat in Höhe von 50 Euro beauflagt.
In unserem Rahmenkredit-Vergleich verzichtet lediglich die ING-DiBa ganz auf Tilgungsvorgaben und verlangt nur Zinszahlungen. So ist der Rahmenkredit deutlich flexibler als ein Ratenkredit. Er kann darüber hinaus jederzeit teilweise oder komplett zurückgezahlt werden, ohne das dafür die bei Ratenkrediten mögliche Gebühr zu zahlen ist.
Auch andere direkte oder verdeckte Kosten kommen beim Rahmenkredit nicht vor. Bearbeitungsgebühren werden nicht erhoben, das Konto wird gebührenfrei geführt, Online-Kontoauszüge sind bei allen Anbietern kostenlos. Für den parallel zum Onlineauszug monatlich angeboten Versand des Kontoauszuges per Post stellen allerdings viele Anbieter das anfallende Porto in Höhe von 0,55 Euro in Rechnung.
Ein Rahmenkredit wird bis auf weiteres zugesagt und kann in Beträgen zwischen 2.000 Euro und 50.000 Euro beantragt werden. Mindestvoraussetzungen müssen erfüllt werden.
Voraussetzungen für einen Rahmenkredit
Um einen Rahmenkredit ausgereicht zu bekommen, müssen immer die Mindestvoraussetzungen erfüllt werden,
- die Volljährigkeit,
- einen festen Wohnsitz in Deutschland und
- eine nicht negativ belastete Schufa-Auskunft umfassen.
Selbstverständlich muss auch das Einkommen des Antragstellers den Kredit rechtfertigen; diesbezüglich unterscheiden sich die Anforderungen bei den einzelnen Anbietern. Manche verlangen ein Mindesteinkommen des Antragstellers, das im Minimalfall 1.000 Euro pro Monat betragen muss, andere verzichten auf Mindestbeträge, machen aber ein Gehaltskonto zur Auflage.
Das vollendete 18. Lebensjahr ist immer die unterste Altersgrenze; bei manchen Instituten sind Obergrenzen eingezogen, die im ungünstigsten Fall bei 59 Jahren, bei anderen Anbietern bei 63 Jahren greifen. Das Angebot gilt bei vielen Banken auch Selbständigen und Freiberuflern.
» Teil 2: Rahmenkredit beantragen
» Teil 3: Antworten zum Rahmenkredit
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