Auch der wohl teuerste Kleinkredit, der Dispositionskredit, wird peu à peu günstiger. Aktuell machte die Commerzbank durch eine Absenkung des Dispozinssatzes um 1,34 Prozentpunkte auf sich aufmerksam.
Mit Wirkung vom 26.10.2012 hat die Commerzbank die Zinsen gesenkt; für einen Dispokredit auf dem kostenlosen Girokonto ist seitdem nur noch ein um 1,34 Prozentpunkte ermäßigter, variabler Sollzinssatz von jetzt aber immer noch 11,90 Prozent effektiv zu zahlen. Das geht noch deutlich billiger, nicht nur bei jedem Kleinkredit aus unserem Kreditvergleich, sondern auch bei den Dispokrediten vieler anderer Girokonto-Anbieter. Doch wir haben berechtigte Hoffnung auf einen weiter sinkenden Zinssatz bei der Commerzbank. Schließlich hat sie die Commerzbank, die zweitgrößte, noch immer staatlich gestützte Privatbank Deutschlands, sich den Ausbau des derzeit nicht zufriedenstellenden Privatkundengeschäftes auf die Fahnen geschrieben. Und gemessen an diesem Ziel kann die aktuelle Zinssenkung wohl nur ein weiterer Schritt in die richtige Richtung sein. Der erste in Bezug auf das bei Gehaltseingang kostenlose Girokonto dürfte die unbefristet erhältliche 50-Euro-Prämie für Neukunden gewesen sein.
Ungenehmigte Überziehungen unbedingt vermeiden
In jedem Fall ist das Girokonto der Commerzbank durch die Zinssenkung attraktiver geworden. Zu ergänzen bleibt noch, dass auch der Zinssatz für nicht genehmigte Überziehungen um 1,16 Prozentpunkte gesenkt worden ist. Doch so erfreulich eine solche Absenkung bei einem zinsgünstigen Ratenkredit auch sein kann; bezogen auf den Überziehungszinssatz verpufft sie. Denn ob ein Kontoinhaber für eine nicht genehmigte Inanspruchnahme 18,74 oder 17,90 Prozent zahlt, ist schon fast gleichgültig; zu hoch ist der Preis in jedem Fall. Das gilt allerdings selbst bei den Anbietern mit den günstigsten Disposätzen, beispielsweise bei der DKB, der ING-DiBa und der 1822direkt, bei denen ungenehmigte Überziehungen auch mit mindestens zwölf Prozent zu verzinsen sind. Eine ungenehmigte Überziehung sollte grundsätzlich vermieden werden; der dafür geltende Zinssatz ist wohl auch nicht als Kreditangebot, sondern als erzieherische Maßnahme zu sehen.
Kostenlos bei Gehaltseingang
Die sonstigen Produktmerkmale des kostenlosen Girokontos der Commerzbank können sich durchaus sehen lassen. Empfehlen können wir das Produkt immer dann, wenn der Antragsteller über ein monatliches Einkommen von mindestens 1.200 Euro verfügt und diese Zahlung über das Commerzbank Girokonto laufen lässt. Weist das Konto die genannten Umsätze nicht aus, fällt eine monatliche Kontoführungsgebühr von 9,90 Euro an.
Besondere Produktstärken
Zu den besonderen Vorteilen des Commerzbank Girokontos zählen neben dem Startguthaben von 50 Euro, das jeder Girokonto-Neukunde drei Monate nach Kontoeröffnung erhält, die kostenlose girocard und die (leider nur im ersten Jahr) kostenlose Kreditkarte. Auch die Versorgung mit kostenlosem Bargeld ist durch die Zugehörigkeit der Commerzbank zur Cash Group mit insgesamt 9.000 Geldautomaten voll zufriedenstellend. Für kostenlose Barauszahlungen und auch Bareinzahlungen, eine persönliche Beratung und die Einreichung beleghafter (kostenloser) Zahlungsaufträge stehen den Commerzbank-Kunden zudem 1.200 Filialen zur Verfügung.
Insgesamt ist das ein gutes Angebot, das in Verbindung mit dem Startguthaben eine Empfehlung dieses Produktes durchaus rechtfertigt.
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