Kleinkredite werden vor allem von 35- bis 44-Jährigen aufgenommen. Das zeigt die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Demnach sind rund 33 Prozent der Schuldner 35 bis unter 45 Jahre alt. Jünger als 25 Jahre sind dagegen nur rund vier Prozent, älter als 70 sechs Prozent.
Zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr gründen viele Deutsche eine Familie, bauen ein Haus oder kaufen eine Wohnung. Deshalb ist in dieser Gruppe die Zahl der Schuldner besonders groß. Das gilt jedoch nicht nur für Immobilienkredite, sondern auch für Kleinkredite. Weil die Belastungen für die junge Familie oder das Haus oft nur wenig Spielraum für weitere Ausgaben lassen, werden zusätzlich oft noch Kleinkredite aufgenommen. Schon eine kaputte Waschmaschine kann dazu führen, dass junge Familien einen Kredit brauchen.
Mit der Zeit werden diese Belastungen abgebaut. 45- bis 54-Jährige stellen deshalb nur 23 Prozent der Schuldner, 55- bis 64-Jährige sogar nur 11,6 Prozent. 65- bis 70 Jahre alt sind sogar nur fünf Prozent der Schuldner. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Altersgruppen unterschiedlich groß sind. Auch dass es mehr Deutsche 45 bis unter 55 Jahre alt sind als 65 bis unter 70 trägt zu diesem Effekt bei. Das erklärt auch, warum der Anteil der 70 Jahre und älteren Schuldner mit sechs Prozent wieder etwas höher liegt. Weil darin alle Deutschen von 70 bis über 100 betrachtet werden, ist diese Altersgruppe wieder etwas größer. Der Anteil der Personen mit Schulden aus Kleinkrediten dürfte dagegen noch niedriger liegen. Denn mit der Zeit werden Schulden abbezahlt. Außerdem liegen die Verdienste von Älteren vor allem im Öffentlichen Dienst und der Industrie über denen von jüngeren Arbeitnehmern.
Trotzdem sind unter 25-Jährige und 25 bis 34-Jährige entgegen der landläufigen Meinung seltener verschuldet. Sie stellen nur vier beziehungsweise 17 Prozent der Schuldner. Der Grund: In diesem Alter fallen noch keine Kosten für die Familie oder für ein Haus an, oft haben die jungen Erwachsenen sogar noch Ersparnisse aus Geldanlagen, die ihre Eltern für sie angelegt haben. Entgegen der Berichterstattung in einigen Medien leben sie zudem oft vergleichsweise bescheiden.
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